Friedhöfe als Orte der Trauer, Begegnung und Erinnerung weiterentwickeln.

„Ich musste in diesem Jahr auf fünf Beerdigungen Abschied von Menschen nehmen, die mein Leben auf unterschiedliche Arten begleitet und bereichert haben. Das sind schwere Momente, mit denen man unsere Friedhöfe in erster Linie in Verbindung bringt.“ berichtet Bürgermeisterkandidat Eike See bei einem Besuch des Friedhofes Wohnbach mit der Sozialausschussvorsitzenden Magda Gerlach und ihrer Vorgängerin Rita Rieß. „Friedhöfe sind aber nicht nur ein Platz, an dem unsere Verstorbenen beerdigt werden. Sie sind Orte der Trauer, der Begegnung und der Erinnerung. Sie müssen würdevoll und ansprechend aussehen und den Hinterbliebenen individuelle Bestattungsformen ermöglichen. Denn jeder trauert anders, und es gibt hierbei kein richtig oder falsch. Als Gemeinde kann man leider keinen Einfluss darauf nehmen, dass der Pfarrer eine gute Trauerrede hält oder die Blumengestecke gut aussehen. Was man aber machen kann, ist, der Trauerfamilie freundlich, unbürokratisch und einfühlsam in dieser schwierigen Situation zu helfen, wenn es um die Abwicklung der Beerdigung geht.“

Rita Rieß hatte vor einigen Jahren als Ausschussvorsitzende die Kommission geleitet, die nach Fertigstellung des Waldfriedhofes in Södel und des Baumfriedhofes in Wohnbach die Friedhofssatzungen überarbeitet hat. Beteiligt waren damals neben dem Bürgermeister auch alle Wölfersheimer Kirchen und alle demokratischen Parteien der Gemeindevertretung. „Wir haben viele Neuerungen auf den Weg gebracht und die Friedhofskultur in Wölfersheim deutlich vielfältiger aufgestellt. Das war ein sehr interessanter Prozess, und er hat bei diesem sensiblen Thema zu einem einstimmigen Beschluss in der Gemeindevertretung geführt.“ erzählte Rieß.

Magda Gerlach ist auch der Meinung, dass sich in den letzten Jahren einiges auf den Friedhöfen der Gemeinde getan hat, insbesondere der neu gestaltete Wohnbacher Friedhof hat es ihr angetan: „Der neue Baumfriedhof in Wohnbach und die Neugestaltung des ursprünglichen Friedhofes sind wirklich sehr gelungen. Auch in anderen Ortsteilen wurde gestalterisch etwas auf den Weg gebracht, aber da gibt es sicherlich weitere Möglichkeiten. Wir sollten offen für neue Ideen und Vorschläge in Sachen Friedhofsgestaltung und Beerdigungskultur sein.“

Rieß, Gerlach und See sind sich einig, dass die Friedhofssatzung im nächsten Jahr nochmals überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden sollte, um weitere Bestattungsformen auf den Friedhöfen zu ermöglichen. Bürgermeisterkandidat Eike See kann sich verschiedene Möglichkeiten vorstellen: „Urnen-Rondelle mit kreisrund angelegten Urnengräbern im Boden oder Erinnerungs-Gärten, bei denen die Grabpflege für die Dauer der Liegezeit direkt mitgekauft wird, sind interessante Ideen, die mir in anderen Kommunen aufgefallen sind. Es gibt aber sicherlich zahlreiche weitere Ansätze, die man diskutieren könnte. Durch den Waldfriedhof und den Trend zur Bestattung in Urnenstelen, werden wir in den nächsten Jahren vermehrt Freiflächen auf unseren Friedhöfen in allen Ortsteilen erhalten. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit einer entsprechenden Gestaltung und parkähnlichen Anlage der Friedhöfe vielen Menschen etwas Gutes tun würden. Egal, ob sie auf Beerdigungen sind, sich an Verstorbene erinnern und deren Grabstätten besuchen wollen oder ob sie einfach ein bisschen Zeit für sich selbst brauchen.“