„Wer nichts wagt, der darf nichts hoffen.“ – SPD-Anträge zur Mobilität

Die SPD-Fraktion hat in der letzten Sitzung der Wölfersheimer Gemeindevertretung vor dem Jahreswechsel zwei Anträge zur Verbesserung der innerörtlichen Mobilität von Bürgerinnen und Bürgern ohne eigenes Auto oder mit Behinderung gestellt:

Einmal wird der Gemeindevorstand beauftragt, in den Ortsteilen Wohnbach und Berstadt sowie Wölfersheim und Melbach jeweils eine Mitfahrbank zu errichten.
Das Ziel einer Mitfahrbank ist es, Menschen ohne eigenen PKW auch außerhalb der Bahn-/Busverbindungszeiten zwischen den Ortsteilen Verbindungen zu ermöglichen. Die Kosten für das Errichten dieser Bänke sind relativ gering. Es wird empfohlen das Material im ortsansässigen Baumarkt zu erwerben und durch den Schreiner des Bauhofes zusammen bauen zu lassen.
Beispielsweise hat der Ortsteil Wohnbach bis auf einen Bäcker und einen Metzger keinen Einzelhändler im Ort, bei dem die Bürgerinnen und Bürger Waren für den täglichen Bedarf einkaufen können. Auch in Melbach gibt es lediglich noch einen Metzger. Wer sich zukünftig auf die Mitfahrbänke setzt, signalisiert, dass er oder sie mitgenommen werden möchte, z.B. zum Arzt, zur Apotheke oder auch nur zum Einkaufen. Das ist vergleichbar mit dem „Trampen“ junger Leute aus den 70er Jahren, aber ohne mit erhobenem Daumen am Straßenrand stehen zu müssen.

Weiterhin hat die SPD-Fraktion erfahren, dass die die Hessische Landesregierung mit dem Projekt »Land hat Zukunft – Heimat Hessen« in Kooperation mit der Stiftung „Miteinander in Hessen“ die Anschaffung und den Betrieb von Bürgerbussen in Kommunen aus dem ländlichen Raum fördert. Deshalb hat die SPD beantragt, dass sich die Gemeinde Wölfersheim für dieses Förder-Projekt bewirbt.
Insbesondere würde dadurch, wie durch die Mitfahrbänke auch, die Beweglichkeit von älteren und mobilitäts-eingeschränkten Menschen erleichtert, denen der Zugang zu zentralen Angeboten, wie etwa Arztpraxen, der Apotheke, den Supermärkten oder dem Vereinen schwer fällt.
Beide Anträge würden den Einzelverkehr reduzieren helfen. Wenn möglich sollte ein derartiger Bürgerbus ein umweltschonendes Fahrzeug sein (E-Auto, Gasauto o.ä.) sein, so die SPD in der Begründung. Gefahren werden soll der Bürgerbus von ehrenamtlichen Freiwilligen. In der Beschreibung des Projekts auf der Seite des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung heißt es:
„Ein Bürgerbus ist ein von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern betriebener lokaler Fahrdienst, der bestehende Lücken im Nahverkehrsnetz in dünn besiedelten, ländlichen oder kleinstädtischen Gebieten schließen soll. Dabei ergänzen Bürgerbusse die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel, sollen diese aber nicht ersetzen.“ Ganz nebenbei fördern beide Anträge das bürgerschaftliche Engagement und den lokalen Zusammenhalt, hofft die SPD-Fraktion.
Sicherlich sind beide Anträge nur kleine Hilfen und noch ist nicht klar, ob und wie sie gelingen, aber wir halten es mit einem Zitat von Friedrich Schiller „Wer nichts wagt, der darf nichts hoffen!“