Eine 32jährige Ära geht zu Ende
Die Wölfersheimer SPD hat auf ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung einen Generationswechsel an der Spitze herbeigeführt und somit die Weichen für die Zukunft gestellt. Nach 32 Jahren als Vorsitzender trat Gerhard Weber nicht mehr zur Wahl an. Er wurde sichtlich bewegt mit standing Ovations geehrt und bringt sich und seine Erfahrung künftig als neuer zweiter Vorsitzender ein. Zuvor hatte er seine Zeit als Vorsitzender in turbulenten und erfolgreichen Jahren Revue passieren lassen und sich insbesondere über zwei Neumitglieder in der Versammlung gefreut. Webers Rückzug von der Spitze des Ortsvereins stellt eine bemerkenswerte Zäsur dar, war Weber doch 32 Jahre lang das Gesicht der SPD in Wölfersheim. In seiner Abschiedsrede blickte Weber noch einmal zurück auf die Höhen und Tiefen in seiner Laufbahn als Ortsvereinsvorsitzender: Die Verhinderung der Mülldeponie im Rot A, der Kampf gegen die NPD im Gemeindeparlament, nach der Wende die Unterstützung der ostdeutschen Gemeinde Hohenebra, der Ankauf des Wölfersheimer Sees vom Stromanbieter EON, der Ausbau der Singbergschule zum gymnasialen Standort und vieles mehr. Dies seien nur einige wenige Stationen seiner 32-jährigen Amtszeit. Sein Engagement begann 1986 nach der verpatzten Wiederwahl des damaligen Bürgermeisters Fröhlich. Weber gelang es die Partei zu ordnen und zielorientiert zu gestalten. Weber zu verdanken sind auch die zahlreichen Besuche prominenter Sozialdemokraten in Wölfersheim: Holger Börner, Hans Eichel, Annemarie Renger, Albert Oswald, Franz Müntefering sind nur einige hochrangige Politiker in dieser Reihe. Die Zeit von 1989-1993 in der Opposition sah Weber rückblickend als lehrreich an. Ab 1993 gelang unter Webers Leitung der Aufstieg der Partei von ehemals 34,5% auf heutige 67,3%.
Als Dank erhielt er neben dem aufrichtigen, lang anhaltenden Applaus eine Flasche Schnaps aus der slowakischen Partnerstadt Rabča und eine Flasche Crémant aus der französischen Partnerstadt L‘Isle-Sur-Le-Doubs aus den Händen des ehemaligen Wölfersheimer Bürgermeisters und stellvertretenden Wetterauer SPD-Vorsitzenden Rouven Kötter. Landtagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Lisa Gnadl war an Webers Abschiedssitzung extra von einem Termin in Nordhessen nach Wölfersheim geeilt, um ihm für seine Verdienste zu danken. Sie bezeichnete Weber als bewundernswerten Organisator und rührigen Macher, der immer das direkte Gespräch sucht. Sie sei froh, dass er sich nicht komplett aus der Politik verabschiede, sondern als zweiter Vorsitzender in Wölfersheim und Kassierer des SPD-Unterbezirks aktiv bleibe.
Neben dem Bericht des scheidenden Vorsitzenden Gerhard Webers wussten auch Bürgermeister Eike See sowie der neue Fraktionsvorsitzende Matthias Appel und sein Vorgänger Karl-Ernst Pulkert über die jüngsten Ereignisse in der Gemeinde Wölfersheim zu berichten. Bürgermeister See dankte für die Unterstützung bei seinem Wahlkampf und der Amtsübernahme. Es sei ein arbeitsintensives, aufregendes erstes Jahr als Wölfersheimer Bürgermeister gewesen. Er bedauerte, dass in der Außenwahrnehmung die Vorzüge Wölfersheims derzeit zu wenig gewürdigt würden. Wölfersheim habe viele Qualitäten: Baugrundstücke zu fairen Preisen, hervorragende Kinderbetreuung, kompetente Schulbildung von der Grundschule bis zur mittleren Reife und zum Abitur, die Neugestaltung des Bahnhofs und die Ortskernsanierung seien nur einige Beispiele für die nachhaltig positive Entwicklung der Gemeinde. Die stabile SPD-Mehrheit in der Gemeindevertretung sei Voraussetzung auch für die zukünftig gute Entwicklung von Wölfersheim. Pulkert und Appel gingen auf die letzten Anträge der SPD-Fraktion im Parlament ein und diskutierten über die aktuellen Projekte und Herausforderungen in der Gemeinde.
Bei den anschließenden Neuwahlen wurde Rouven Kötter in geheimer Wahl einstimmig zum neuen ersten Vorsitzenden der Wölfersheimer SPD gewählt. „Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit vielen engagierten Menschen weiterhin an der erfolgreichen Gestaltung unserer Gemeinde mitwirken zu dürfen.“ Dem Vorstand gehören außerdem folgende Personen an: Gerhard Weber (2. Vorsitzender), Bruno Günther (Kassierer), Gerhard Fuchs (stellvertretender Kassierer), Rita Rieß (Schriftführerin), Dr. Jürgen Polster (stellvertretender Schriftführer), Karl-Ernst Pulkert (Pressewart), Sven Oleschko (stellvertretender Pressewart).
Beisitzer sind: Nina Gerlach, Matthias Appel, Carmen Körschner, Rudi Kresin, Susanne Beimel, Horst Maul, Gabriele von Bechtolsheim, Loni Konietzke, Manfred Sauer, Friedhelm Philipps, Stefan Bodem, Rudger Rauch, Angelika Pulkert, Gerti Sauer, Maximilian Deuster und Michael Kräh….
Außerdem wurden die Delegierten für den Unterbezirksparteitag gewählt. Dies sind: Rouven Kötter, Gerhard Weber, Eike See, Karl Otto Waas, Joachim Arnold, Matthias Appel, Sebastian Göbel, Michael Schmidt und Stefan Bodem.
Alle Anwesenden waren sich abschließend einig, dass die Wölfersheimer SPD nach der erfolgreichen Bürgermeisterwahl mit Eike See, dem Generationswechsel an der Fraktionsspitze mit Matthias Appel und dem nun erfolgten Wechsel an der Spitze der Partei mit Rouven Kötter hervorragend für die Zukunft aufgestellt ist und weiterhin die gestaltende politische Kraft in Wölfersheim sein wird.
Der neu gewählte Vorstand der Wölfersheimer SPD
Der neue Vorsitzende Rouven Kötter dankt seinem Vorgänger Gerhard Weber für 32 Jahre erfolgreiche Jahre an der Spitze der Wölfersheimer SPD