Nachbarschaftsstreit mit Hungen?

Es war eine gute Idee, welche da in Berstadt realisiert werden sollte: Auf einem privaten und einem gemeindeeigenen Grundstück sollten ein Rewe, ein Getränkefachmarkt und insbesondere eine dm-Drogerie, ein Schuhgeschäft und ein Textilgeschäft das Wölfersheimer Einkaufsangebot deutlich verbessern. Die Verträge waren unterschrieben, die Baugenehmigung lag vor, erste Aufträge an Bauunternehmen wurden erteilt, die Eröffnung der Geschäfte hätte dieser Tage stattfinden sollen. Doch es kam anders: Die Stadt Hungen klagte gegen die erteilte Baugenehmigung und bekam vor Gericht im Rahmen einer Eilentscheidung Recht. Es ist nach wie vor sehr ärgerlich, dass unsere Nachbarkommune durch ihre Klage eine sinnvolle Entwicklung in Wölfersheim verhindert hat. Für die Bürgerinnen und Bürger aus Berstadt und Umgebung ist dieses Verhalten und das Ergebnis absolut enttäuschend. Das Fachmarktzentrum ist vom Tisch, das private Grundstück wurde mittlerweile von der Gemeinde im Rahmen eines Tauschgeschäftes wieder in öffentliches Eigentum überführt. Wie das Grundstück nun vermarktet werden soll, steht noch nicht fest. Es besteht hierbei auch keine Eile. Qualität geht bei der Veräußerung unserer Gewerbegrundstücke eindeutig vor Schnelligkeit. Wir haben kein Interesse an schnell verdientem Geld, sondern arbeiten an einer nachhaltigen Entwicklung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.

Lesenswert war in diesem Zusammenhang der Aufruf der Wölfersheimer Grünen in der Presse: Wölfersheim und Hungen sollten sich an diesem Thema nicht zerstreiten. So weit so gut. Dann wurde es jedoch seltsam: Man könne Hungen durchaus verstehen, so die Grünen in ihrer Presseerklärung. Sie gingen noch weiter: Aus dem Kreis Gießen wurde eine weitere Klage angekündigt, falls die Oberstufe an der Singbergschule genehmigt werden sollte. Auch hier haben die Wölfersheimer Grünen laut eigener Aussage Verständnis für die Position Hungens. Da hört für uns der Spaß auf. Man sollte die Wölfersheimer Grünen dringend daran erinnern, dass sie nicht in der Wölfersheimer Gemeindevertretung sitzen, um Verständnis für Kommunen zu haben, die uns verklagen, sondern um die Interessen unserer Gemeinde zu vertreten! Aber dass die Grünen damit Probleme haben, ist nicht neu: Von der Mülldeponie bis hin zum Solarpark! Auch bei den aktuellen Vorgängen zeigt sich: Wenn es hart auf hart kommt, können sich unsere Bürger nicht darauf verlassen, dass die Wölfersheimer Grünen auch tatsächlich Wölfersheimer Interessen vertreten.

Für uns ist klar: Wir wurden gewählt, um uns für Wölfersheim und alle Ortsteile stark zu machen. Das werden wir auch in Zukunft tun. Auf uns können Sie sich verlassen!

Ihre Wölfersheimer SPD

Übrigens: Unser Bürgermeister Rouven Kötter hat längst ein vier-Augen-Gespräch mit seinem Hungener Kollegen geführt, um die aktuellen Streitigkeiten nicht eskalieren zu lassen. Wir haben viele Projekte, die wir erfolgreich gemeinsam mit Hungen betreiben und das soll auch so bleiben. Das gebietet der gesunde Menschenverstand, dafür braucht unser Rathauschef keine Appelle der Wölfersheimer Grünen.