Wölfersheim liest!

Kurz, knapp und bündig! Das ist noch nicht mal ein richtiger Satz, oder? Unser Leseverhalten hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Unsere sprachlichen Fähigkeiten verkrüppeln durch verkürzte Kommunikationsformen wie Chats, SMS, hatsApp, Facebook und Ähnliches. Die Lesekompetenz der Schüler, aber auch der Erwachsenen in Deutschland lässt leider deutlich und kontinuierlich nach. Um diesen Entwicklungen in unserer Gemeinde sichtbar und erfolgreich entgegenzutreten, hat Bürgermeister Rouven Kötter die Leseoffensive „ ölfersheim liest“ ins Leben gerufen werden. Die Bürgerstiftung unterstützt das Projekt finanziell.
Durch verschiedene Veranstaltungen, wie Lesungen und eine Attraktivitätssteigerung derWölfersheimer Bücherei sollen die Bürgerinnen und Bürger und insbesondere die Kinder undJugendlichen wieder vermehrt für Bücher, spannende Geschichten und das Lesen längerer, sprachlich ausformulierter Texte begeistert werden. Auch die Einrichtung eines Büchertauschregals im Bürgerbüro soll hierzu einen Beitrag leisten. Unser Bürgermeister selbst beteiligt sich mit einer monatlichen Buchspende an die Bücherei am Projekt. Im Rahmen des Wölfersheimer Kulturprogramms sollen in den kommenden Monaten vermehrt Lesungen durchgeführt werden. Hierfür ist angedacht, durch besondere Orte, Texte oder Vorleser Aufmerksamkeit zu erzielen. Auch die in unserer Gemeinde bereits vorhandenen Bücherflohmärkte könnten nach Kötter eingebettet werden. Als weiteres Projekt soll ein Tauschregal im Bürgerbüro der Gemeinde aufgestellt werden. Ein Entwurf des Regals liegt bereits vor und wird derzeit von den Holzexperten des Bauhofes umgesetzt. „Obwohl es keine kommunale Pflichtaufgabe ist, unterhält die Gemeinde Wölfersheim eine eigene Bücherei. Ich halte dies für sehr wichtig.“ so Kötter. Bereits 2007 wurde mit den Stimmen der SPD beschlossen, die kommunale Bücherei mit der Schulbibliothek der Singbergschule zu vereinen und am Standort Singbergschule in neue und komfortablere Räumlichkeiten zu ziehen. Leider verzögerte sich dieses Projekt aufgrund der Entscheidung in Sachen Oberstufe, die sich lange hinzog. Unter dieser „Hängepartie“ litt die Wölfersheimer Bücherei, da neue Ideen und Veränderungen stets mit Verweis auf die anstehende Verschmelzung und den damit verbundenen Umzug geschoben wurden. Eine neue Bücherei benötigt, nach der nun erfolgten Entscheidung des Kultusministers, mindestens zwei bis drei weitere Jahre bis zur Fertigstellung und Eröffnung . Wenn bis dahin nichts unternommen wird, ist die Bücherei in existenzieller Gefahr. Viele finanziell an der Wand stehende Städte und Gemeinden haben hier den Rotstift angesetzt. In Wölfersheim nicht. Wir wollen und können uns Leseförderung und gute Bildung leisten.