Kötter: “Regionales Einzelhandelskonzept muss auch das Internet als Einflussfaktor berücksichtigen”

Wölfersheimer Bürgermeister zu Gast bei Vilbeler SPD
Für die SPD-Veranstaltung “Eine starke Region ist gut für Bad Vilbel” hatten die Vilbeler Genossen den Wölfersheimer Bürgermeister und Gruppensprecher der SPD im Regionalverband Frankfurt Rheinmain, Rouven Kötter, gewinnen können. Kötter konnte in seiner Gemeinde in den letzten Jahren sehr erfolgreich die vorhandenen Gewerbegebiete vermarkten. Christian Kühl, Spitzenkandidat der Bad Vilbeler SPD, wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, das Bad Vilbel künftig nur dann wachsen und gedeihen kann, wenn es sich als Teil der Region begreift. Hier liege die große Schwäche der hiesigen CDU, deren Interesse am Umfeld Bad Vilbels sehr Überschaubar sei.
Kötter wies in seinem Vortrag darauf hin, dass es verschiedene Gebiete geben, in denen die Region in der Zukunft enger miteinander arbeiten muss, damit sie stark bleiben kann. So sei beispielsweise der Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur, und hier aus Wetterauer Sicht natürlich der Ausbau der S6, für die weitere Zukunft der Region überlebenswichtig: “Unsere Region ist bekannt für ihre Dynamik – im krassen Gegensatz dazu befindet sich die allmorgendliche Realität: Unsere Region steht! Entweder steht man auf den Autobahnen oder in den überfüllten Zügen. Die Bewältigung der Herausforderung “Mobilität” ist aus meiner Sicht der Schlüssel für eine erfolgreiche, prosperierende und attraktive Region FrankfurtRheinMain.”
Ebenso könnten die Gemeinden und Städte von einer Zusammenarbeit auch in kulturellen Bereichen voneinander profitieren. Bad Vilbel zum Beispiel schreibe mit seinen Burgfestspielen eine Erfolgsgeschichte, die andere Kommunen aus den verschiedensten Gründen nicht nacheifern können oder wollen. Aber auch diese hätten kulturell etwas zu bieten: Wölfersheim zum Beispiel mit dem Kinderkultursommer. Wenn die Kommunen in der Region gegenseitig Werbung machten, so profitieren letztlich alle davon. Hier lobte Kötter die Arbeit der beiden regionalen Kulturgesellschaften Kulturfonds und Kulturregion. Beide hätten für ihr jeweiliges Aufgabengebiet ihre Daseinsberechtigung und leisteten hervorragende, engagierte Arbeit auf dem Gebiet.
Einen Schwerpunkt seiner Ausführung legte Kötter auf die Wirtschaftspolitik und hier insbesondere auf die anstehende Fortschreibung des Regionalen Einzelhandelskonzeptes. Dieses Thema hat in Bad Vilbel besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der juristisch umstrittenen Segmüller-Ansiedlung. “Auf der Expo Real im letzten Jahr hat ein Bürgermeisterkollege der Region im Rahmen eines Podiumsgespräches die Verhinderung der Segmüller-Ansiedlung als gutes Beispiel erfolgreicher regionaler Zusammenarbeit gelobt. Eine Verhinderungsgemeinschaft ist jedoch nicht mein Bild einer erfolgreich zusammen arbeitenden Region!” so Kötter. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes die Entwicklungen im Handel nicht ausblende: “Die Diskussion lautet stets ‘grüne Wiese oder Innenstadt’ – dies ist eine verkürzte, überholte Fragestellung, denn es gibt längst einen dritten Faktor, der rund um die Uhr auf hat, keine Stadtgrenzen kennt und auch keine Rücksicht auf politisch gewollte Sortimentsbeschränkungen nimmt. Handelswachstum findet nur noch online statt! Da müssen Politik und stationärer Handel gemeinsam Konzepte entwickeln, wenn wir nicht in 10 – 15 Jahren in verödeten, ausgebluteten Innenstädten stehen wollen.”
Es gelte, in den Städten die technischen Voraussetzungen, wie W-Lan und schnelles Internet, zu schaffen und die Einkaufsmeilen attraktiv als Orte des qualitätsvollen, persönlichen und emotionalen Erlebniseinkaufs zu profilieren.
Laut Rouven Kötter haben die Menschen bei uns das Glück, in einem der wirtschaftsstärksten und attraktivsten Gebiete in Deutschland zu leben. “Wir können nur weiter erfolgreich sein, wenn die Zusammenarbeit in der Region, bei aller verständlichen und notwendigen Konkurrenz, weiter intensiviert wird und die Chancen, die Frankfurt und das RheinMain-Gebiet bieten gemeinsam genutzt werden,” schloss der überzeugte RheinMain-Bürger Kötter seine Ausführungen.
(Quelle: SPD Bad Vilbel)