Willy-Brandt-Medaille für Rudi Langer

Der frischgebackene Träger der Willy-Brandt-Medaille Rudolf Langer (Mitte) mit (v. l.) Bürgermeister Kötter, MdL Lisa Gnadl, SPD-Chef Weber und Landrat Arnold. (Foto: pv)

Eine besondere Ehrung wurde dem Södeler SPD-Mitglied Rudolf Langer bei der Jahreshauptversammlung der SPD zuteil. Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl überreichte ihm in der Wölfersheimer Wetterauhalle die Willy-Brand-Medaille. Dies ist die höchste Auszeichnung, welche die SPD vergibt. Die SPD ehrt damit Mitglieder, die sich um die Sozialdemokratie in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist nach Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt benannt und wird seit 1996 vergeben.
In ihrer Laudatio betonte Gnadl ihren großen Respekt vor der Lebensleistung des Geehrten: 1927 in Pföhlwies im Sudetenland geboren, wurde Rudi Langer ein Jahr vor Kriegsende zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1945 in französisch-belgische Kriegsgefangenschaft. 1947 wurde er zu seiner aus der Heimat vertriebenen Familie nach Wölfersheim entlassen. Danach arbeitete Rudi Langer als Gas- und Wasserinstallateur, legte 1966 seine Meisterprüfung ab und ging nach fast 20 Jahren 1985 in den Ruhestand. Während der gesamten Zeit engagierte sich Rudi Langer ehrenamtlich, war von 1972 bis 1981 ehrenamtlicher Schöffe beim Amtsgericht Friedberg. Von 1960 bis 1970 war Langer Beigeordneter und Vorsitzender der Gemeindevertretung der vormals selbstständigen Gemeinde Södel, danach SPD-Gemeindevertreter für die Großgemeinde Wölfersheim. Von 1985 bis 1989 war er deren Erster Beigeordneter und wurde später zu deren Ehrenbeigeordneten ernannt. 1976 erhielt er für seine Verdienste den Ehrenbrief des Landes Hessen.
Neben seinem politischen Engagement war Langer über Jahrzehnte hinweg Vorstandsmitglied des Handballvereins TSV Södel und erhielt 1964 die Ehrennadel des Hessischen Handballverbands. Vielseitig und aufgeschlossen war er gleichzeitig als Sänger im Gesangverein Eintracht Södel aktiv. Dazu war er Mitglied der Södeler Feuerwehr und engagierte sich seit 1957 in der Gewerkschaft Verdi.
Seit 1958 ist Langer Mitglied der SPD. In seiner Dankesrede beschränkte sich der nunmehr 90-Jährige auf wenige Sätze, in denen er seinen Weggefährten und seiner Familie dankte und die Jugend mahnte, die demokratischen Grundwerte gegenüber jeglichem Extremismus zu verteidigen.
Gnadl betonte, dass die Summe der Verdienste Langers beispiellos sei. Die Anwesenden erhoben sich zu minutenlangem Applaus, den er sichtlich ergriffen entgegennahm.
Die Wölfersheimer SPD ist mit Recht stolz auf die Ehrung für Rudi Langer und dankt seinem nunmehr 90-jährigen Mitglied für sein unermüdliches Engagement und wünscht ihm weiterhin Gesundheit und Glück! – Danke Rudi!