Wir freuen uns auf 1250 Jahre Wohnbach

Die Gründung des Vereins „Wohnbacher Festjahr 2021“, der vom Arbeitskreis Dorferneuerung (AKD) Wohnbach initiiert wurde, fand im Kolleg der Turn- und Sporthalle statt, die nach den abgeschlossenen Malerarbeiten, der neuen energetischen Heizungs- und Lüftungsanlage und der vorgesehenen Akustikdecke sich ebenso gerüstet zeigt für die anstehenden festlichen Anlässe. Der neu gewählte Vorstand des Vereins und seine Arbeitsgruppen setzen sich aus Wohnbacher und Wohnbacherinnen zusammen, die sich ehrenamtlich seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Vereinen und Vorständen, wie z.B. der Freiwilligen Feuerwehr, Kirchenvorstand, Arbeitskreis Dorferneuerung, Landfrauenverein Wohnbach, FC Wohnbach und auch in der Nachbarschaftshilfe des Dorfes engagieren.

Bürgermeister Eike See und die Erste Beigeordnete Carmen Körschner sind ebenso Mitglieder des Vereins und somit eine vorteilhafte Verbindung zur Verwaltung und zum gemeindlichen Bauhof herstellen.

Für die Vorbereitung des Festjahres „1250 Jahre Wohnbach und 400 Jahre Wohnbacher Kirche“ kann man zurückgreifen auf einen großen Erfahrungsschatz an logistischen und praktischen Kenntnissen zur Durchführung von Festen, wie z.B. dem Kartoffelfest, das 2019 bereits zum zwölften Mal stattfand und nicht nur bei den Wohnbachern, den Bürgern der Ortsteile und umliegender Gemeinden wegen seiner lukullischen Angebote „rund um die Kartoffel“, der Kuchentheke, der musikalischen Unterhaltung und seiner geschichtlichen Vorträge, wie z.B. über die Kultur der Kartoffel, eine große Beliebtheit erworben hat und deshalb auch 2021 auf der Agenda der Events stehen wird. Aber vor allem die Aufnahme Wohnbachs in das Programm zur Dorferneuerung und parallel dazu die Gründung des Arbeitskreises zur Dorferneuerung öffnen den Blick durch ein Fenster in die Geschichte des Ortes, seine Baudenkmäler und ihre Legenden.

Bei historischen Rundgängen, die die Mitglieder des AKD regelmäßig anbieten, erfahren die interessierten Teilnehmer viel über die wechselseitige Historie der Höfe, die im Mittelalter als Lehen an die damaligen Besitzer übergeben wurden und heute von Privatleuten mit Fördermitteln aus dem Förderprogramm zur städtebaulichen Entwicklung restauriert und saniert werden konnten. Mit Unterstützung denkmalpflegerischer Beratungen und Planungen zur städtebaulichen Entwicklung konnten Privatleute Fördermittel zur Restaurierung ihrer historischen Gehöfte abrufen, um ihre Wohn- und Nebengebäude nicht nur energetisch zu ertüchtigen, sondern auch das Ambiente der Innenhöfe im mediterranen Stil zu gestalten.

An einer anderen Station des Rundganges erfährt man, dass auch die „Gemeine Weed“, der Röhrenbrunnen in Höhe der Eckgasse, ehemals als Vieh- und Pferdetränke und zum Bierbrauen diente. Gemeinsam mit dem Brunnen am „Alten Rat haus“ wurden sie bis zur Stilllegung 1970 aus dem artesischen Brunnen in den Mönchsgärten gespeist. Damit das Wasser aus den Brunnen wieder sprudeln sollte, so der
Wunsch vieler Wohnbacher, stellte die SPD-Fraktion 1992 im Gemeindeparlament einen Antrag zur Instandsetzung, dem auch die anderen Fraktionen zustimmten. Zusammen mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Dorferneuerung, der Bauverwaltung der Gemeinde und örtlichen Handwerksbetrieben entschied man sich für Brunnen modelle, die verschiedenen Nutzungsansprüchen genügen und heute eine
besondere Attraktion auf dem historischen Rundgang darstellen.

Auf einer weiteren Station des Rundgangs erwecken besonders zwei Häuser des dörflichen Handwerks, eine Wagnerei und eine Schmiede, das Interesse der Teilnehmer, denn sie stehen für die landwirtschaftlich tradierte Prägung des Ortes. Höhepunkt und letzte Station des Rundgangs ist das „Alte Rathaus“, das im Jahre 1665 erbaut wurde und in Zeiten gräflicher Herrschaft bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts für Verhöre genutzt und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Feuerwehrhaus umgebaut wurde. Während es in den 60ziger und 70ziger als Rathaus den Bürgern zur Verfügung stand, ist es heute nach umfangreichen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten, die mit Fördermitteln in Höhe von 375.000 € (75%) bezuschusst wurden, zu einer Begegnungsstätte für die Nachbarschaftshilfe und den Arbeitskreis Dorferneuerung geworden. Selbst verständlich steht es auch allen Bürgern für Familienfeiern zur Verfügung. Der Vorstand und die Arbeitskreise des Vereins „Wohnbacher Festjahr 2021“ nutzen das historische Gebäude für die Planung des Jubiläums-Festjahres.

Besucher und interessierte Gäste können sich jetzt schon auf ein Angebot an Veranstaltungen freuen, die historische Plätze, Kulturdenkmäler und Sportstätten mit generationsübergreifenden Events miteinander verbinden und zum Feiern einladen.