Tatü-Tata, die Feuerwehr ist nicht mehr da!?

Stellen Sie sich vor, es brennt bei Ihnen, aber die Hilfe kommt nicht nach 10 Minuten, nicht nach 15, sondern erst nach 30 Minuten. Diese Zeit wird Ihnen im Ernstfall nicht nur wie eine Ewigkeit vorkommen, im Ernstfall ist das eine Ewigkeit! Mal ganz abgesehen davon, dass Ihr Haus dann wahrscheinlich weitgehend abgebrannt ist, wollen wir uns gar nicht ausmalen, was mit möglicherweise eingeschlossenen oder bewusstlosen Personen innerhalb eines brennenden Gebäudes passieren würde. Undenkbar, dass die Feuerwehr so lange braucht, meinen Sie? Nun, in anderen Ländern kann das durchaus vorkommen. Bei uns glücklicherweise nicht, denn wir haben nicht nur eine gesetzliche Hilfsfrist von 10 Minuten, sondern auch zahlreiche ehrenamtliche (!) Einsatzkräfte. Diese lassen alles stehen und liegen, wenn der Pieper losgeht und rennen los, um ihren Mitmenschen zu helfen. Sie opfern ihre Freizeit, um uns allen Sicherheit zu gewähren. Geld gibt’s dafür übrigens keins. Warum es dennoch über 150 Personen gibt, die in unserer Gemeinde aktive Feuerwehrleute sind? Gute Frage. Wer aktiv in der Feuerwehr tätig ist, hat sich auf jeden Fall ein spannendes, anspruchsvolles Ehrenamt ausgesucht, in dem man viel lernen kann, etwas Gutes tut und dabei auf Gleichgesinnte trifft. In der Feuerwehr pflegt man Kameradschaft, lernt viele Menschen kennen und entwickelt Freundschaften. Man kann interessante Fortbildungen besuchen, sich sportlich fit halten und den Horizont erweitern. Es gibt wahrlich langweiligere und sinnlosere Hobbies! 

Kürzlich hat die Gemeinde Wölfersheim eine Umfrage unter den aktiven Feuerwehleuten aller Ortsteile durchgeführt. Ziel des Ganzen: Man wollte anonym erfahren, wie die Einsatzkräfte sich mit ihrem Engagement fühlen und wie man dazu beitragen kann, dass wir auch in Zukunft genügend Freiwillige haben, die sich im Notfall das Atemschutzgerät anziehen, um uns aus einem brennenden Haus zu retten. Die Ergebnisse der Umfrage wurden von den Führungskräften der Feuerwehr zusammen mit unserem Bürgermeister und dem im Rathaus zuständigen Mitarbeiter im Rahmen einer Klausurtagung diskutiert. Daraus wiederum ergaben sich Arbeitsgruppen, die nun an einzelnen Themenfeldern wie Anerkennungskultur, Neumitgliedergewinnung oder Tagesalarmstärke arbeiten. Ein Punkt wird sicherlich auch die Fortentwicklung des Feuerwehrförderkonzeptes sein, das vor einigen Jahren in der Gemeindevertretung beschlossen wurde. Unsere Feuerwehr kann sich dabei der Unterstützung durch die Wölfersheimer SPD sicher sein.

Übrigens, auch wer nicht selbst in den Einsatz gehen will, kann seine örtliche Feuerwehr unterstützen: Werden Sie Mitglied beim Feuerwehrverein! Die Beiträge sind niedrig, helfen aber, den Brandschutz in unserer Gemeinde langfristig zu sichern!

Michael Schmidt